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MÄRZ/APRIL 2013 MEINUNG 19www.worldnewspublishingfocus.org Print und Digital richtig managen Robert G. Picard Mit zunehmender Veröffent- verzahnte Produkte mit gemeinsamen Kosten, die nicht Grundlage für die digitalen Produkte bilden. Strategisch als völlig separate Produkte bewertet werden können. betrachtet sind die meisten Zeitungen – auch die mit lichung auf digitalen Platt- Aus strategischer Sicht sollte man sie jedoch als unter- rückläufigen Werbeeinnahmen – nach wie vor Cash formen sollten Verlage auch produkts, aber auch jedes einzelnen digitalen Produkts nen erfordern, und halten weiterhin recht hohe Markt-Cows. Sie bringen bisher mehr ein, als sie an Investitio-schiedliche Produkte betrachten, da der Erfolg des Print- strategischen Überlegungen für sich maximiert werden muss. Gleichzeitig müssen die anteile auf dem durch geringes bzw. nachlassendes verschiedenen Strategien aufeinander abgestimmt sein, Wachstum gekennzeichneten Markt für Printprodukte. und der Erfolgsbewertung um den Erfolg des Portfolios als Ganzes zu optimieren. In digitalen Aktivitäten steckt großes Potenzial, da Die digitalen Produkte erfordern Strategien für die man in Märkten mit hohem Wachstum operiert, doch mehr Beachtung schenken. Produktweiterentwicklung und Verbesserungen in gibt es noch keine „Star-Produkte“ mit großen Marktan- Design, Storytelling und der Interaktion mit den Nutzern. teilen. Stattdessen verschlingen sie erhebliche Ressourcen Investitionen in Unique Content, Marketing und Data- ohne einen entsprechenden Ausgleich durch Einnahmen Vor zehn Jahren galten digitale Medien als Ergänzung zu Mining sind nötig. Bei den gedruckten Zeitungen bedarf zu schaffen. Printprodukten. Doch heute müssen sie als separate Pro- es einer Strategie zur schrittweisen Anpassung von Inhal- Bei den digitalen Plattformen handelt es sich um dukte bzw. Services betrachtet werden, die sowohl ge- ten, Rubriken und Seitenumfängen, da die digitalen Pro- Mehrzwecktechnologien, und deren Geschichte hat uns meinsame als auch individuelle Strategien erfordern, da dukte für bestimmte Inhalte als Plattform bevorzugt gezeigt, dass sie häufig erst nach zwei bis drei Jahrzehn- sie für unterschiedliche Nutzer bzw. Einsatzzwecke be- werden und Wege gefunden werden müssen, um dem ten ausgereift und fest etabliert sind und die auf den stimmt sind und sich in Darstellungsform und inhalt- Rückgang der Leserzahlen und Werbeeinnahmen im Vorgängertechnologien basierten Geschäftsaktivitäten lichem Schwerpunkt unterscheiden. Print bereich zu begegnen. zwingend verändern. Die Herausforderung für Verlage 3 W Peace network. Institut für Journalismus-Studien der Universität von Oxford.www. and sup-An exclusive WAN-IFRA ‘3 May’ editorial.Adverts from award-winning design agency Iris Worldwide, plusa range of “best of” advertisements from our 3 May archives.An infographic illustrating the shocking realities of journalists killedin action, plus an engaging in-depth analysis “Bylines Lost On theFrontlines” that explores the dangers facing journalists.A range of exclusive cartoons in partnership with the Cartoonists forOur new materials will be launched on Wed-nesday, 3 April and are free to download.To explore freedom of expression with yourreaders across every platform, visitworldpressfreedomday.orgport 3 May, World Press Freedom Day.The materials include:WWWMaySupport 3 May, World Press Freedom Day! Bei Portfolios, die sowohl Print- als auch Digitalpro- Dies sorgt bei den Zeitungsunternehmen für große besteht darin, diesen Wandel wirksam zu bewältigen, dukte umfassen, gibt es jedoch eine erhebliche Verflech- Unruhe, denn sie müssen die Bedeutung ihres Tradi- indem sie die Investitionen und Prozesse schrittweise tung hinsichtlich Content-Erstellung, IT-Infrastruktur und tionsprodukts, auf das sie ihr Unternehmen gegründet ver lagern und die ertragbringenden Betriebsgrundlagen betriebswirtschaftlichen Aspekten. Dies macht das Ma- und mit dem sie ihre journalistischen Werte entwickelt und Einnahmen nicht einfach mutwillig vernichten. nagen dieser neuen Portfolios und deren Kostenkalku- haben, schrittweise reduzieren. Diese schwierige psycho- lation sehr viel komplexer. Obwohl Digital- und Printme- logische und kulturelle Neuorientierung bedarf großer dien eigentlich komplementär sind, ersetzen digitale Beachtung. Andererseits wäre es für die meisten Verlage Professor Robert G. Picard ist Forschungsleiter am Reuters- Medien für viele Nutzer das Printmedium und ziehen so nicht ratsam, die Printzeitung vorschnell aufzugeben, Er ist führender Fachmann für Medienökonomie und Medien- eine Veränderung des Geschäftsmodells für gedruckte denn sie liefert noch immer den größten Teil der Inhalte, politik und hat insgesamt 28 Bücher verfasst bzw. heraus- Zeitungen nach sich. Es handelt sich hier um miteinander betrieblichen Ressourcen und Einnahmen, die erst die gegeben.


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